



Die Firmengeschichte der Bettfedernfabrik Werner & Ehlers begann 1861 in der List. Der Kaufmann Theodor Wilhelm Werner gründete die Firma für den Handel mit Bettfedern, bereits nach einem Jahr tat er sich mit dem Kaufmann Johannes Ehlers zusammen. Zum Handel mit Bettfedern kam die industriellen Reinigung und Veredelung der Federn. Importierte Rohfedern wurden mechanisch von Staub und Schmutz gesäubert, nach Qualität sortiert und schließlich gedämpft.
1875 übernahm Werners Neffe August Werner die Firma. Unter seiner 40jährigen Leitung expandierte das Unternehmen und übernahm einen Spitzenplatz in seiner Branche. Als Vorreiter führte Werner & Ehlers die Nassreinigung ein. Für die neuen Waschmaschinen reichte das Gelände nicht aus, zudem wurden erhebliche Mengen an Wasser benötigt. So wurde der der Betrieb in ein neues Gewerbegebiet verlegt, an jene Stelle, wo die Ihme in die Leine mündet – den heutigen Standort.
Die neue Fabrik in Linden nahm 1890 mit einer 120 PS starken Dampfmaschine die Produktionstätigkeit auf. Um 1911 zählt die Belegschaft um die 100 Mitarbeiter.
Im zweiten Weltkrieg wurde die Fabrik bis auf die Wasseraufbereitung, das Pförtnerhaus und das Kesselhaus mit Schornstein zerstört. Teile der Produktion wurden nach Soltau ausgelagert.
Nach dem Krieg expandierte die Firma wieder, 1948/49 wurde ein neues Verwaltungsgebäude und die Warenannahme fertig gestellt. 1954 wurde der Bau einer großen, zweistöckigen Versand- und Lagerhalle realisiert, die der hannoversche Architekt Ernst Zinsser entworfen hatte. Die Zinsserhalle steht heute ebenso wie das Kesselhaus mit Schornstein und die Fabrikmauer an der Leinaustraße unter Denkmalschutz.

Immer stärkere Konkurrenz im Inland und aus den ursprünglichen Lieferländern führten zum Ausdünnen der Belegschaft. Nur noch 30 Angestellte erlebten das Ende einer 129jährigen Tradition, die mit dem Konkurs im August 1990 besiegelt wurde.
Damit beginnt die Geschichte der Fabrikumnutzung, die das alte Fabrikgelände wieder neu belebt. Seit Dezember 1991 verwirklicht dort der aus einer Lindener Bürgerinitiative hervorgegangenen Verein FAUST e.V. sein Konzept eines soziokulturellen Stadtteilzentrums.
